Arbeit und Erwerbslosigkeit

Arbeit
Die Gründe für Erwerbslosigkeit sind vielfältig und können selbstverständlich nicht nur auf kommunaler Ebene überwunden werden. Trotz wirtschaftlichen Aufschwungs sind ein Drittel der Arbeitslosen in Baden-Württemberg Langzeitarbeitslose, 2011 waren es mehr als 60.000 Menschen. Menschen, die nicht mithalten können, weil sie als zu alt gelten, allein­erziehend sind, keine gute Ausbildung oder gesundheitliche Einschränkungen haben. Viele dieser Menschen erhalten inzwischen nur noch ALG II und werden ansonsten nicht gefördert. Eine Alternative dazu ist die Förderung von Arbeitsmöglichkeiten für Arbeitslose, auch ?Zweiter Arbeitsmarkt? genannt. Das ist hilfreicher und menschenwürdiger als das ?Bezahlen von Arbeitslosigkeit? und sollte deshalb engagierter gefördert werden.

Die oft geäußerte Befürchtung, der Zweite Arbeitsmarkt könne dem Ersten Arbeitsmarkt Aufträge entziehen, ist unbegründet. Gerade im Rahmen des Zweiten Arbeitsmarktes können Projekte initiiert und durchgeführt werden, die ökologisch und sozial bedeutsam sind, aber unter den üblichen Marktbedingungen nicht existieren würden.

So können Projekte wie das Fair-Kaufhaus der Caritas, das Computer-Recycling der Neuen Arbeit, die Schwäbische Tafel mit dem Verkauf von Lebensmitteln oder die Hilfsgüterarbeit für Krisengebiete einen wertvollen Beitrag zur Ressourcen-Schonung leisten und gleichzeitig Menschen sinnvolle Beschäftigung bieten. Auch kleine Dinge können auf diese Weise wertgeschätzt werden, die ansonsten achtlos im Müll landen würden. In Deutschland werden 40% der Lebensmittel in den Müll geworfen, während Millionen von Menschen verhungern, auch das sollten wir bedenken.

Ich bin davon überzeugt, dass es letztlich nicht nur gesellschaftlich, sondern auch ökonomisch sinnvoll ist, benachteiligten Menschen sinnstiftende Arbeit zu bieten. Die Stadt hat dazu erhebliche Gestaltungsmöglichkeiten, diese gilt es zu nutzen.